Seminar Atem-Stimme-Bewusstsein in Hellerau
Konsequenzen für mich selbst
Vom 18. bis 19. Juni 2011 habe ich an der gesundheitsförderlichen Maßnahme „Atem-Stimme-Bewusstsein“ teil genommen.
Der Intensivkurs wurde von der Musikerin, Chorleiterin und Atemtherapeutin Sigrid Zörgiebel geleitet.
Es war für mich wohltuend, dass es in diesem Kurs nicht darum ging, Atemtechniken zu erlernen. Das Atmen wurde als ein ganz normaler Prozess, als eine unserer basalen Lebensfunktionen vorausgesetzt. Es ging gerade nicht darum, irgendetwas ab jetzt anders zu machen, sondern vielmehr darum, überhaupt mit sich und im weiteren Verlauf des Kurses auch mit seiner Umgebung und mit anderen vertrauensvoll in Kontakt zu treten.
Sigrid Zörgiebel bot Raum und Zeit zum Loslassen, zur bewussten Wahrnehmung und zum sich neu erfahren. Zur Ruhe kommen war für mich mit das Wichtigste im Kurs. Daneben die meditative Konzentriertheit auf ganz feine Bewegungen, wozu auch das durch Töne in Schwingung geraten gehörte. Zugleich das Atmen als etwas zu erfahren, das dem Körper neue Möglichkeiten eröffnet, Resonanz zu erfahren: Innerliche Resonanz und Resonanz nach Außen. Am meisten beeindruckt hat mich eine Übung, bei der man über sich hinaus ging und sozusagen hinterrücks die Welt einschaufelte.
Eine Konsequenz für mich: dran zu bleiben an dieser subtilen Art, die sinnliche Wahrnehmung für mich und andere zu fördern. Bereits im August 2011 habe ich die Performance Glas-Scherben-Glück, ebenfalls unter anderen mit Sigrid Zörgiebel besucht und der nächste Kurs ist auch schon gebucht.
Dr.Ulrike Bollmann/Dresden
Atem: Verbindung Innen und Außen
Ein Traum:
Mein Körper ist eine Silhouette, ein Schattenriss. Innen strahlt es golden und hell. Ich bin in einem Schloss, ein Raum neben dem anderen, über dem anderen unter dem anderen. Treppen, verschlungene geheime Wege. Leichtfüßig laufe ich durch die golden strahlende Welt. Alles ist leicht und unbeschwert. Mein Schloss hat eine einmalige Architektur, keinem Zweiten kann ich beschreiben, wie sie genau ist. Überall sind die Fenster geöffnet. Ein sanfter Frühlingshauch streichelt mich und erfüllt mich mit einem sanften Duft. Vögel singen und fliegen zum Himmel. Alles ist geöffnet und weit.
Was ist geschehen?
Das letzte Jahr forderte mich über die Grenzen meiner Möglichkeiten. Die Forderungen und Ansprüche von Außen überforderten mich. Ständig war ich unterwegs, um meiner psychisch erkrankten Schwester beizustehen, meiner Mutter beim Umzug ins Altenstift zu helfen, den Verkauf meines Elternhauses zu organisieren. Nicht nur die zeitaufwändigen Arbeiten, sondern auch die Persönlichkeitsstruktur dieser beiden Damen führte dazu, dass ich mich bald erschöpft und abgeschlagen fühlte. Ich wurde eng, mein Asthma meldete sich. Zu guter Letzt bekam ich auch noch Schwindelattacken.
Als ich eines Abends unglücklich in meine Federn sank, besann ich mich auf die Atemarbeit und machte einige Übungen. Bald schlief ich ein und wurde mit diesem wunderbaren Traum beschenkt.
Jetzt versuche ich mit diesem schönen Bild in das Leben zu gehen. Mit diesem Bild möchte ich im Außen das Innen nicht verlieren.
Danke, liebe Sigrid, dass du mir durch den Atem das Leben schenkst. Der Körper kann die Seele heilen.
Martha Heinze/Neubeuern