Ich-Bewusstsein – Selbst-Bewusstsein
Während wir in der Alltagssprache gern vom „Selbstbewusstsein“ sprechen, damit aber eigentlich nur das „Ich-Bewusstsein“ (das EGO) meinen, das Zentrum unseres bewussten Erlebens und all unserer Willenshandlungen, hat C.G. Jung in seiner Tiefenpsychologie mit „Selbst“ ein zweites, viel tieferes Zentrum unserer Persönlichkeit bezeichnet, das im Unbewussten bleibt und uns von dort her Leitsignale für unser Leben sendet. Auf die Stimme dieses SELBST zu achten, ist für ein gelingendes, sinnerfülltes Leben, das heißt für die Gesundheit von Körper, Seele und Geist unerlässlich.
Der innersten Stimme vertrauen
Da dieses zweite, tiefere Zentrum aber im Unbewussten liegt, können wir nicht mit Willen heran; wir können ihm nicht „befehlen“, sondern müssen ihm, wenn unser Leben wirklich gelingen soll, „ge-horchen“, und das heißt: wir müssen auf seine Stimme horchen. Das ist in der heutigen lauten, von Motorenlärm und Ich-Geschrei erdröhnenden Zeit nicht mehr so einfach, und viele Menschen haben es verlernt, auf die feinen Stimmen ihres innersten Wesenskerns zu achten. Das drückt sich dann in mancherlei Fehlhandlungen, Ängsten, Verirrungen, Süchten und – – natürlich auch im Atem aus.
Am Atem können wir ablesen, wie es den Menschen geht, und mit einer Pflege des Atems können wir auch versuchen, den ganzen Menschen wieder zu erreichen. Die Atemarbeit im Haus TREEGONOS hat zum Ziel, Menschen zu helfen, wieder nach innen zu lauschen und über die Einbeziehung ihres Körpers sich selbst wieder als Ganzes wahrzunehmen.
„Bewusstsein“ – eines der drei Leitthemen meiner Arbeit – kann erfahren werden als neues Selbstbewusstsein:
- über Körpererfahrung durch gezielte Atemarbeit;
- über Stimmarbeit: Pflege der eigenen Stimme wie auch das Horchen auf die „innerste Stimme“;
- über Naturerlebnisse: die Stille eines Meditationskreises im Walde, Zwiesprache mit einzelnen Bäumen, Barfußgehen auf einem Moos-Teppich usw.
- über Musikerlebnisse im Hause und im Walde: Musik einerseits passiv genossen, andererseits aktiv gestaltet als tönender Ausdruck des Inneren.